• Slitherine: HISTORY Great Battles Medieval REVIEW

    Eigentlich bin ich kein Freund davon, alte Spiele zu reviewen, aber bei diesem hier kann man ruhig eine Ausnahme machen. HISTORY Great Battles Medieval scheint irgendwie an der mehrzahl der Spielefreunde vorbei gegangen zu sein.

    Erschienen ist das Spiel bereits vor einem Jahr für PC, PS3 und Xbox bei Slitherine und wurde jetzt in das Portfolio von Matrixgames aufgenommen. Die Installation geht flott und ohne Probleme vonstatten, so daß dem Einstieg in den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich nichts im Wege steht.

    In dieser Epoche findet sich der geneigte Feldherr in HISTORY Great Battles Medieval nämlich wieder, genauer gesagt kurz nach dem Erscheinen von Jeanne d'Arc, auch bekannt als die "Jungfrau von Orleans", auf Seiten der Franzosen.

    Zur Auswahl stehen zwei Kampagnen, die Französische und die Britische sowie ein Skirmish Mode. Gleich vorne Weg klar gestellt. Das Spiel ist mit Creative Assembly`s Total War: Medieval nicht vergleichbar. Später dazu mehr.

    Bevor man sich auf eine Kampagne stürzen kann, ist man gezwungen die Tutorials zu spielen. Diese erklären die grundsätzlichen Spielelemente und die Steuerung. Die Tutorials sind recht kurz gehalten und schon bald stehen die Kampagnen zur Verfügung.



    Angespielt habe ich die französische Kampagne. Schnell wurde offentsichtlich, dass die Kampagnenführung liniear ist. Auf einer Karte von Frankreich werden jeweils die nächsten Austragungsorte einer Schlacht, erkenntlich an gekreuzten Schwertern, angezeigt. Jeweils eine davon führt die Kampagne weiter, während die anderen optionale Nebenmissionen darstellen. Das hört sich langweiliger an als es ist.



    Man beginnt mit einer kleinen Kerntruppe. Diese sammelt in den Schlachten Erfahrung und kann mit unzähligen Fähigkeiten, Spezialisierungen, Waffen und Rüstungen ausgestattet werden.
    Die Möglichkeiten scheinen endlos. Vom einfachen Lanzenträger bis zum Ritter. Leichte, mittlere oder schwere Rüstungen in diversen Ausführungen. Eine Kollektion von allen in der damaligen zeit verfügbaren Schwertern, Lanzen, Äxten, Hellebarden und Knüppeln. Viele davon so schwer, dass diese als "Zweihandwaffen" gelten.

    Auch die Farben und Insignien der Rüstungen und Schilder lassen sich verändern. Man erkennt schnell, die Truppenverwaltung ist das Kernstück des Spiels. Bis zu 32 Mann kann ein Trupp umfassen wobei die eigene Kerntruppe maximal 15 Trupps haben kann.



    Jeanne d’Arc gehört übrigens nicht zur eigenen Mannschaft, ist aber in einigen Schlachten mit von der Partie. Diese gilt es dann zu beschützen, was sich nicht immer als leicht herausstellt, da das gute Mädel ganz schön heisspornig ist und gerne in die feindlichen Truppen hineinstürmt.

    Die ersten Schlachten sind klein. Entsprechend der eigenen Truppstärke. Später werden diese immer umfangreicher. Nicht immer kann man alle Einheiten des eigenen Kerntrupps mit in das Gefecht nehmen. Ein ander mal gibt es dafür aber auch Unterstützungstruppen zur Seite gestellt.

    Zurück zur Kampagne. Man spielt also die Geschichte nach. Freies agieren oder ziehen auf der Karte ist nicht möglich. Entscheident hier sind die Storymissionen. Diese werden jeweils mit sensationellen Intros eingeführt. Erwähnenswert ist, dass die Intros zu einem grossen Teil aus Filmmaterial mit Spielfilmqualität bestehen.

    Diese Storymissionen treiben die Kampagne voran. Zwischendrin hat man die Möglichkeit auf Nebenschauplätzen Gefechte auszutragen mit dem Ziel, die Erfahrung der eigenen Truppe zu erhöhen und Gold zu erbeuten.

    Davon ist eine Menge erforderlich um die Truppe aufzuwerten und auszubauen, denn die Schlachten haben es in sich. Simples ruschen wie in anderen Spielen bringt hier keinen Erfolg. Die KI agiert und reagiert geschickt. Die britischen Langbogenschützen sind der Horror der eigenen Fussinfanterie und so mancher Frontalangriff kam selbst in Überzahl zum erliegen.



    Eine Grundstrategie ist oft von Nöten und während der Schlacht ist ständiges taktieren gefragt. Der Feind flankiert mit schwerer Kavallerie? Lanzenträger in Position. Die schwere Infanterie im Zentrum ist in Nöten, mit leichter Infanterie dem Feind in die Flanke fallen.

    Das Spiel ist jederzeit pausierbar (der sogenannte Order Mode). Die Befehle in den Gefechten gibt man übrigens in Close Combat Manier. Im Grunde ist das Schlachtfeld ein Schachbrett. Man gibt im Pausemodus Order und in Echtzeit führen die Soldaten die Befehle aus. Ist die Schlacht einmal verbissen im Gange werden realitätsgetreu Befehle nicht immer angenommen. Oder es entwickelt sich ein Eigenleben.



    Mittels dem kommandierenden General hat man die Möglichkeit per Spezialbefehle die Moral der eigenen Truppen zu heben, fliehende Truppen zu sammeln sowie etliche andere Spezials auszuführen.

    Die Schlachten an sich dauern etwas länger als bei Total War. Diese sind schick anzusehen, wenn da nicht die Steuerung wäre. Diese ist nämlich ein Graus und nimmt ein gutes Stück des Spielspasses. Konsolenportierung lässt grüssen.



    Insgesamt habe ich zwei Tage mit dem Spiel verbracht. Obwohl nur zwei Kampagnen zur Verfügung stehen dürfte einige Zeit Spielspass garantiert sein. Denn ich bin erst bei der vierten Storymission! Wieviele es gibt weiss ich nicht. Es sind auf jedenfall mindestens 15. Die restliche Zeit verbrachte ich mit der Ausstattung meiner Truppen sowie den Nebenmissionen.

    Die Missionen sind übrigens recht abwechslungsreich. Mal gilt es eine grosse Feldschlacht zu schlagen, mal in einem Wald mittels Hinterhalt eine Kolonne schwerer Ritter niederzumachen. Burgenbelagerungen scheint es keine zu geben. Zumindest habe ich noch keine gesehen.

    Dennoch ist das "grinden" der Nebenmissionen etwas eintönig. Ohne diese hat man einfach nicht genug Gold um die nächste Storymission erfolgreich anzugehen und so ist man oft gezwungen die gleichen Nebenmissionen immer wieder zu schlagen.



    Fazit: Solide gemachte und gut inzenierte Ritter Action, eingepackt in eine historische Geschichte welche bislang kaum in Computerspielen dargestellt wurde. Mittelalterliche Truppenführer werden ihre Freude daran haben, sofern sie nicht an der Steuerung verzweifeln.

    Grafik 7/10
    Die Grafik ist ansprechend wenn auch nicht mehr ganz State of the art. Die Animationen sind gut gemacht.

    Sound 7/10
    Bischen langweilige Musik, wenn auch gut gemacht. Der Schlachtenlärm ist unterhaltsam.

    Steuerung 5/10
    Ein kleiner Gamebreaker. Dafür gibt es leider eine Abwertung in der Gesamtbewertung. Schade.

    Atmosphäre 9/10
    Gut gemachte Inszenierung. Bin gespannt wie es weiter geht.

    Charakter/Kampfsystem 9/10
    Das verwalten der Armee macht Spass. Auch ansprechend ist die taktische tiefe der Kämpfe.

    Spielumfang 8/10
    Zwei umfangreiche linieare Kampagnen, ein Skirmish Mode sowie Multiplayer. Geht in Ordnung so weit.

    Gesamtwertung: 75%



    Produktinfo:
    http://www.slitherine.com/games/thcgbotma
    http://www.matrixgames.com/products/...ttles.Medieval

    Offizieller Trailer:
    Kommentare 1 Kommentar
    1. Avatar von Wenck
      Wenck -
      Klingt doch recht ansprechend.
  • TO END ALL WARS

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