Ich habe mich entschlossen den Erzählerstil aufzugeben und ein Kriegstagebuch zu beginnen, die nüchterne Art der Faktendarstellung liegt mehr eher, soll Vasquez doch mit seiner Version von "Vom Winde verweht" die Massen begeistern, ich habe einen Krieg zu gewinnen .


Sommer 1861

Bei Bull Run gabs die ewartete Niederlage, ansonsten lief es wie erwartet und ich habe mein Programm, das ich im Thread "Strategie der Union" vorgestellt hatte weitestgehend umgesetzt. Waffenproduktion und Transportkapazitäten wurden ausgeweitet, 19 Brigaden rekrutiert, 3 Akademien und 2 Laboratorien gebaut, mehrere Divisionscontainer erstellt und einige Generäle entlassen bzw. befördert.
An der Front blieb es angesichts der Umstrukturierungen auf beiden Seiten ruhig, vosichtshalber hatte ich aber im Westen eine defensive Position bezogen und Lyon'd Division auf Roller zurückgenommen, während die Western Army sich bei St. Louis sammelte. Auf diese Weise hätte ich eventuellen Raids der Konföderierten schnell und effektiv begegnen können.
Im Osten hatte ich, in Erwartung keiner größeren Kampfhandlungen, einige Divisionen in die Festungen in Maryland und Washington einquatiert um Supply zu sparen und so mehr Geld für mein Bauprogramm zur Verfügung zu haben.

Herbst 1861

Mein ursprünglicher Plan spätestens Ende Oktober offensiv zu werden lässt sich nicht umsetzen, da mir einfach die Eisenbahnkapazitäten fehlen um die vorgesehenen Truppen in ihre Aufmarschgebiete zu bringen.
Daneben behindert mich der Mangel an Pferden, mein Bauprogramm im Sommer beanspruchte den Löwenanteil der Ressource Pferd und so musste ich den Bau von Divisionscontainern und Camps hinten anstellen. Die letzten Divisonscontainer werden deswegen erst Anfang November fertig, das letzte Camp sogar erst Anfang Dezember.
Insbesondere der letzte Punkt ist für mich von Nachteil, da es bedeutet, daß ich meine Brigaden vor Beginn der anstehenden Operation "Erlkönig" nicht voll auffüllen kann, geschweige denn eventuelle Verluste ausgleichen.

Operation Erlkönig

Ich habe die erste Offensive mit dem Namen Erlkönig bedacht, weil diese Operation ,ganz ähnlich wie der Erlkönig den Knaben in Goethes Gedicht, die Truppen des Südens durch Täuschung und Gewalt ins Verderben führen wird. Getäuscht durch meine Manöver wird sich Vasquez in einer Situation wiederfinden in der er hilflos mitanschauen muss, wie ich seine isoliert voneinander stehenden Truppen einzeln zerschlage und Tod und Verderben über den Süden bringe :twisted:.
Die Operation Erlkönig besteht eigentlich aus einer Reihe von mehreren voneinander getrennten Operationen die sich bis ins Frühjahr 1862 hinziehen werden und das Ziel haben Hatchie, Abingdon und das Shenandoa Tal unter meine Kontrolle zu bringen.
Als Nebenziel sollen der Konföderation möglichst hohe Verluste zugefügt werden.

Hierzu werde ich als erstes mit einem überraschenden Vorstoß nach Hatchie beginnen und dort eine Fort der Stufe 1 errichten. Um diesen Vorstoß zu tarnen wird der anfängliche Stoß nur mit 2 Divisionen stattfinden, während die Western Army unter Grant bei St. Louis außer Sichtweite von Vasquez wartet und erst in der kommenden Runde folgt.


Vorstoß auf Hatchie

Die zeitliche Staffelung erfolgt um Vasquez im Unklaren über meine Absichten zu lassen, würde ich gleich die ganze Western Army hineinziehen dann wüsste er was Sache ist und mit Sicherheit einen Gegenschlag mit allem was er hat ausführen.
Da mir aber zu Beginn "nur" 100 tsd Mann zur Verfügung stehen und das Command Rating der Western Army den Wert "Poor" hat (-1 im Quick Combat), kann ich, falls er mit 70 tsd Mann angreift und Container mit guten oder hervorragenden Commandeigenschaften herranführt (good +1, excellent +2, superb +3 im QC), nicht sicher sein eine große Schlacht ohne Fort Bonus (+1 im QC) für mich zu entscheiden.
Insbesondere wenn ich noch die Qualität meiner Truppen einbeziehe.
Ich werde also versuchen ihm vorzuspiegeln, daß es sich nur um einen begrenzten Vorstoß zur Aufklärung handelt den er leicht zurückschlagen kann.
Ich hoffe deshalb nicht mehr als ein Korps anzutreffen wenn ich die gesamte Western Army in der nächsten Runde folgen lasse, was mir nicht nur einen sicheren Sieg, sondern auch die Zeit verschafft um mein Fort in Betrieb zu nehmen.
Nichts ist nämlich schlimmer als ein Fort zu bauen und sich dann zurückziehen zu müssen ohne es garnisoniert zu haben. Dann hätte ich ihm zum Nulltarif ne schöne Festung hingesetzt.
Ab der 3 Runde sollte ich nicht mehr zu vertreiben sein, da ich mit Beginn der Offensive ein Korps mit 2 Divisionen aus dem Osten per Bahntransport nach Westen verlegen werde mit dessen eintreffen ich Anfang Dezember rechne. Hier zahlt sich das erste mal meine massive Investition in die Eisenbahn aus.
Als weiterer Faktor kommt im Dezember das Winterwetter hinzu,Bewegungen abseits der Eisenbahn sind dann sehr schwer und da der Süden nur über wenig Transportpunkte verfügt brauche ich keine Angst haben, daß Vasquez Verstärkungen im größeren Ausmaß heranführt.
Ende Dezember sollte dieser Teil der Operation Erlkönig abgeschlossen sein und die Vorbereitung auf den zweiten kann beginnen.



Hierfür steht zunächst der Bau von 6 Artillerieeinheiten, 4 Kavalleriebrigaden und 4 Infanteriebrigaden an. Ein Teil davon wurde schon im Oktober in Auftrag gegeben, der Großteil muss aber noch im Dezember und Januar gebaut werden. Mit diesen Einheiten werde ich meine Divisionen im Osten angriffsfähig machen, so daß ich Ende März-Anfang April bereit bin loszuschlagen.
Ich sollte dann verfügen können über:
Die 1st Army mit 6 Divisionen unter Sherman am Potomac.
Die 3rd Army unter Thomas mit 4 Divisionen in Cumberland.
Das 6.te Korps unter Kearny mit 3 Divisionen am Ohio River.

Mit diesen Kräften werden ich einen gleichzeitigen Angriff von drei Richtungen aus vortragen. Sherman wird Lee in Fredericksburg angreifen, Thomas Beauregard im Shenandoa Tal und Kearny die feindlichen Kräfte in Abingdon.
Die Angriffe auf Beauregard und Lee sind dabei in erster Linie als Fesselungsangriffe gedacht um zu verhindern, daß diese in die Kämpfe bei Abingdon eingreifen können. Denn das ist mein eigentliches Ziel im Osten.


Vorstoß auf Abingdon


Durch Abingdon verläuft nicht nur die einzige Eisenbahnverbindung die Tennesse mit Virginia verbindet, es ist auch die einzige Möglichkeit überhaupt von Virginia nach Tennesse zu gelangen ohne einen großen Umweg über Georgia zu machen. Die Berge der Northern- und Southern Smokies verhindern nämlich jede direkte Bewegung von North Carolina nach Tennesse.
Falls es mir also gelingt mich in den Besitz von Abingdon zu setzen, habe ich Lee und Beauregard effektiv isoliert und kann mich ohne ihr Eingreifen fürchten zu müssen an die Eroberung vonTennesse machen.



Um dieses Ziel zu erreichen werde ich Kearny das 6.te Korps unterstellen, da es die besten Werte in Logistik (Excellent) und Command (Great) hat. So will ich sicherstellen, daß diese Korps auch wirklich marschiert und nicht aus irgendeinem Grund liegenbleibt.
Denn klar ist, daß Sherman und Thomas eine hohen Blutzoll werden zahlen müssen und wahrscheinlich nicht siegreich sind. Sollte Kearnys Korps die ihm unterstellte Aufgabe also nicht ausführen, habe ich meine Kräfte sinnlos verschleudert und werde mindestens 2 Monate brauchen um meine Angriffe wiederaufnehmen zu können.
Die Sache ist also nicht ohne Risiko zumal ich als Vorbereitung Kenawah erobern muss, was Vasquez vielleicht veranlasst seine Kräfte in Abingdon zu verstärken.

Es ist deshalb wichtig für mich möglichst viele "Lärm" am Mississippi bzw. Tennessee River zu machen, um Vasquez dazu zu bringen Nachschub und Reserven dorthin zu werfen und seine Aufmerksamkeit vom östlichen Kriegsschauplatz abzulenken.
Das ist, neben der Kontrolle der einzigen Bahnverbindung nach Memphis, der Hauptgrund für meinen geplanten Vorstoß nach Hatchie, Vasquez Kräfte am Mississippi und Tennesse sollen gebunden und möglichst in eine Abnutzungsschlacht verwickelt werden, so daß sie für die 2.te Phase von Erlkönig zu weit vom Schauplatz entfernt sind um wirkungsvoll eingreifen zu können.

Ich werde aus diesem Grund Vasquez eine kleine Show bieten und neu gebaute, leere Korps-Container an den Mississippi transportieren und zwar so, daß er sie nur im Overview sehen kann. Was bei ihm den Eindruck verstärken soll, daß sich der Schwerpunkt meiner Kriegsanstrengungen auf den Westen konzentriert.
Um ihn darin noch zu bestärken plane ich neu aufgestelle Brigaden, die eigentlich für den Osten vorgesehen sind, im Bahntransport heranzubringen und mit ihnen die leeren Korpscontainer auffüllen. Diese Container werde ich dann kurz vor Beginn der Phase 2 so plazieren, daß Vasquez sie sehen kann. Woraus er hoffentlich schliesst, daß er es im Westen mit einer gewaltigen Streitmacht zu tun hat und in Erwartung eines Grossangriffs das Gros seiner Reserven dort konzentriert.
Um den Abtransport der Truppen Richtung Osten zu tarnen werde ich die Container in Grants Armee verschwinden lasse und die Einheiten alle einzeln per Bahn abtransportiere. Das dürfte im Replay ein ziemliches Gewusel geben durch das es Vasi schwerfallen wird was zu erkennen.

Natürlich hat der Plan einige Schwächen, die ich teilweise ja auch schon ausgeführt hatte, ich bin mir allerdings sicher, daß ich bei seiner erfolgreichen Implementierung eine gute Ausgangslage für 1863 habe und Vasi gehörig ins Schwitzen bringen kann.