hiermal der Thread aus dem Kinderforum




WoW - Mythos oder Auffangbecken für Charakterschwache?

Es ist vollbracht, der Account weg, denn wie sagt man so schön: "Einsicht ist der erste Weg zur Besserung". Nach etlichen Spielstunden, Spaß und Frust zugleich, ist es mir endlich gelungen, mich vollends von diesem Spiel zu trennen. Das hatte wahrlich viele Gründe. Die Community kann man nicht über einen Kamm scheren, spielte aber auch eine große Rolle. Viel mehr soll Blizzard und Co hier genauer beleuchtet werden. Wie entsteht eigentlich diese Sucht? Was für Menschen spielen dieses World of Warcraft? Wieso ist das bei anderen Computerspielen nicht auch der Fall?....


World of Warcraft und seine Anhänger...

Man braucht nicht lange als Neuling (=Noob) um in WoW "Freunde" zu finden, um den typischen "Kiddie Sprachstil" perfekt zu beherrschen und freilich braucht man auch nicht lange, bis die begrenzte "Ignore-List" voll ist, denn wie überall im Leben, gibt es auch in World of Warcraft massenweise Menschen, die sich nur auf unterstem Niveau unterhalten können. Das System dieses Spiels bekräftigt dies nur. Ganz nach dem Motto "Ich sitze doch hinter meinem Monitor, keiner sieht mich, keiner kann mir etwas böses", pöbeln Gelangweilte in allen noch so erdenklichen Winkeln von World of Warcraft die Leute an, die eigentlich nur in Ruhe spielen wollten. Es soll ja auch Leute geben, die kein Powergaming betreiben, sondern deren Anliegen es war nach einem Tag harter Arbeit, einfach nur relaxed zwei drei Stündchen zu leveln. Menschen, die nicht mal eben in einer einzigen Woche Ferien, einen Charakter auf lvl 60 gepusht haben und nun vor Langeweile nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Was also tun? In der Hauptstadt "idlen"? Oder doch lieber in niedrig leveligen Gebieten wehrlose "Lowbies" schlachten? Hm, vielleicht aber auch einfach nur den Chat vollspammen?!? Egal für was man sich entscheidet, World of Warcraft ist der ultimative Langeweilekiller...


Das "Powergaming"

Wenn man viel Glück hat, gut schleimen kann, Schüler oder arbeitslos ist und quasi 24/7 Zeit hat, dann hat man alle für den "Erfolg" in WoW wichtigen Bedingungen erfüllt und kann sich stolzes Mitglied einer "Gilde" nennen. Dort ist es nur von marginaler Bedeutung ob man seine Klasse beherrscht. Einzig und allein die Gegenstände und die mitgebrachte Zeit, sowie das Einhalten diverser strenger, teils inhumaner Gildenregeln sind Kriterium für das weitere Dasein in dieser Menschengemeinschaft. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man seine tolle epische Ausrüstung komplett hat und von den "Kleinen" in den Hauptstädten angehimmelt wird. Am besten man stellt sich vor die Bank oder vor das Auktionshaus, denn dort ist die Chance am größten gesehen zu werden. Die wenigen, die sich nicht auf´s Posen in den Großstädten beschränken, melden sich im Schlachtfeld an. Dort kann man seine tollen Gegenstände unter Beweis stellen. Das Problem dort ist nur, dass es im Schlachtfeld Leute gibt, die ihre Klasse sehr gut beherrschen, weil sie nicht mit Gilden zu den großen Bossmonstern rennen, sondern weil sie 24/7 im Schlachtfeld abhängen. Rang 14 lässt grüßen. Nebenbei bemerkt sind diese sogenannten "PvP Freaks" die wohl noch krasseren World of Warcraft Zocker, denn:
1. Ist beim PvP ein kleiner Ansatz von Skill erforderlich um bestehen zu können
2. Kann man sich beim PvP keinen Urlaub, oder sonstige Auszeiten gönnen, da sonst die PvP punkte flöten gehen und man unmittelbar wieder im Rang absteigt


Sozialschlachtschiff "WoW"

Angesichts der Tatsache, dass World of Warcraft soviele Leute unter einen Hut bringt, müsste man meinen, es ist ein sehr soziales Spiel, welches diese vielen Menschen friedliebend zusammenbringt um gemeinsam Spaß zu haben. Klingt erst einmal gut so weit, oder? Nur bitte verraten Sie mir, warum Blizzard dann Post bekommt, in der Lebensgefährten/Partner ankreiden, ihre Partnerschaft/Ehe zu zerstören?
Freilich könnte man nun meinen, dass der Umfang dieses Spiel zu spielen in der Hand derjenigen liegt, die es auf der Festplatte haben, doch genau da ist doch der springende Punkt. Wir leben in einer Gesellschaft, die mit PC und Konsolen groß wird. Kaum einer ist heute noch im Verein ( das sind wirkliche soziale Einrichtungen ) oder trifft sich regelmäßig mit Freunden um seine persönlichen Kontakte zu pflegen. Viel mehr werden die Leute, die man im Internet kennenlernt und doch eigentlich gar nicht kennt, als Freund bezeichnet. Deshalb kann man Blizzard eigentlich gar keine Vorwürfe machen. Sie nutzen nur die heutigen Gegebenheiten aus:

- Faulheit - da es doch viel bequemer ist, ein paar Tasten zu Hause zu drücken, als beim Sport zu schwitzen
- Schüchternheit - denn ist es nicht einfacher Leute kennen zu lernen, wenn man diesen nicht in die Augen schauen muss?
- Arroganz - weil man im Spiel den Konsequenzen dieser menschlichen Eigenschaft sehr leicht aus dem Weg gehen kann, man verlässt einfach die Gruppe, insofern man sich angegriffen fühlt
- Mangelndes Selbstwertgefühl - lässt sich bei World of Warcraft prima durch eine tolle epische Ausrüstung kompensieren
- Spielerisches Unvermögen - kann man sehr gut durch hohen zeitlichen Aufwand ausgleichen

Erstes Fazit:

Zählt man nun eins und eins zusammen kommt man nicht auf zwei, sondern auf ...... richtig, Blizzard. Gerade die letzten beiden Aspekte in meiner Aufführung nimmt sich diese Spieleschmiede als Hauptaugenmerk in den Verkaufsplan. Genau dort setzt nämlich der hohe kommerzielle Erfolg dieses Spiels ein. Ansonsten wäre World of Warcraft nicht mehr als ein überdimensional großer Chat. Also wem nun die Schuld geben für diesen Umstand? Oder ist es eventuell einfach normal in der heutigen Zeit? Vielleicht muss man sich einfach damit abfinden, dass wenn man in eine Kneipe geht, jeder zweite ein World of Warcraft Spieler ist, der gar keine anderen Gesprächsthemen kennt, außer Molten Core und Co? Vielleicht ist ja was dran an dem was alle sagen: "Jedem das seine" ....


Wer bin Ich.... ?

Viele identifizieren sich mit ihrer Spielfigur. Ich kenne Leute, die haben mich mit meinem Ingame Namen angesprochen, als wir auf Party waren. Die Grenze zwischen Realität und Spiel scheint zu verschwimmen. Gestern noch ein niemand und heute der erste in der "Damagelist" und damit das auch jeder sieht, braucht man gleich selber ein Damagemeter, welches am besten gleich im 10 Minuten Rhytmus im Chat ausspuckt, wer der Beste ist. Natürlich immer ICH. Ich bin der beste, der schnellste, der in allen Gruppen begehrteste und der auf dem ganzen Server bekannteste. Ist das geschafft hat mein sein Ziel erreicht. Man ist nicht mehr der niemand, den sogar der Dönermann auslacht, weil er nicht mal eine 3-Dönerbestellung gebacken bekommt, sondern man ist jemand. Im Spiel ist es auch völlig egal, ob man die deutsche Rechtschreibung beherrscht. Da kann sowieso keiner vernünftig deutsch und außerdem wird eh alles abgekürzt. Oftmals reicht auch einfach nur "lol" vor allem dann, wenn man nicht versteht, was der am anderen Ende des Kabels eigentlich von einem will...


Blizzard der Arbeitgeber!

Viele kennen die "Gerüchte" um die Chinafarmer. Diese bösen Powergamer, die den ganzen WoW Markt zerstören. INFLATION und das in einem Computerspiel. Wer´s nicht glaubt, schaut einfach zu Ebay. Egal wieviel Gold man braucht, Ebay hat´s parat. Natürlich für hart verdiente Euronen, aber ehe man im Spiel seine Zeit verschwendet? Warum nicht? Schnell hat man das tolle Epic Mount und gerade für die Leute, die keine Gilde finden auch ganz praktisch, man lässt sich seine Epics einfach "Schmieden, Ledern, Schneidern" statt sich mit dem Punktesystem in den Raidinstanzen zu quälen. So haben alle was davon. Die Kinder aus China, die mit ihrem "Traumjob" spielend Geld verdienen und die gut verdienenden Europäer, die sich eine ganze Menge Zeit ersparen und sich auf ihrem Realm ihren guten Ruf gleich erkaufen können. So sind doch alle zufrieden, oder? Naja fast alle, denn Herr Otto, der weder Geld hat noch welches mit dem Spiel verdienen will, wird seitens Blizzard verarscht. Doch Blizzard ist zum Glück durch ihre Nutzungsbedingungen abgesichert und das so ziemlich gegen alles. Also wer ein Problem damit hat, der kann ja aufhören. Blizzard ist das mindestens genauso egal, wie wenn Frau Merkel früh morgens nach dem Aufstehen ihre achso zarten Beine aus dem Bett schwingt. Sprich, wer gehen will und wem das alles zu blöd ist, bitteschön.... Dieser Eissturm hat euch eh schon alle platt gemacht, ob ihr es nun glaubt oder nicht. Schaut doch mal in die Verkaufscharts. Jaja ich weiß, Blizzard hat ja sooooooooo riesige Traf****osten. Und dann noch die Entwicklungskosten. Oje..... Komisch nur, dass es bei Guild Wars auch ohne die monatliche Grundgebühr funktioniert? Und ich wage zu bezweifeln, dass die Entwickler der Konkurrenz am Hungertuch nagen. Aber eingefleischte Fans wollen von dem nichts hören. Wieso auch, die läppischen 13 Euronen sind es Wert sein Ego für 5 Stunden am Tag ganz oben zu sehen, so hoch, dass die Nase fast die Stirn überholt. Alles nur eine Frage des Preises wie man so schön sagt.... Und nur so nebenbei, wer nicht mal Lust hat einen Charakter auf Lvl 60 zu spielen, auch das ist gegen Bares kein Problem....


Schlusswort:
Um das alles ein wenig abzurunden, möchte ich als Ex- WoW Spieler, der mehrere Lvl 60 Charaktere hatte, dass Spiel aus allen Blickwinkel gesehen hat und der heilfroh ist, dass er und seine Freunde von diesem Spiel weg sind sagen, dass es stimmt, wenn jemand behauptet Blizzard trägt keine Schuld, sondern die, die dieses Spiel spielen und die Eltern, die es zulassen dieses Spiel zu spielen. Wer mit WoW anfängt, dem muss klar sein, dass sich sein Leben um 180 Grad drehen wird, denn es ist Fakt, dass alles was ihr hier in diesem Beitrag gelesen habt, auch wenn es sich vielleicht komisch gelesen hat, der Wahrheit entspricht. Ich habe mir das nicht ausgedacht. All das habe ich erlebt, erleben dürfen und erleben müssen. Und ich kann nur soviel sagen, bei wem es schon so weit ist, dass man bevor man zur Schule/Arbeit/Uni geht noch einmal einen Blick in das Auktionshaus wirft um auch kein Schnäppchen zu verpassen, bei genau jenen ist Lvl 61 auch ohne Addon schon in greifbarer Nähe und dann heißt es nicht mehr WoW das Spiel, sondern WoW die Sucht...

Danke für´s Lesen