• 2x2 Games: Unity of Command - Red Turn REVIEW

    Bereits im Dezember vergangenen Jahres hat das kleine kroatische Entwicklerstudio 2x2 Games mit "Red Turn" ihr erstes DLC zu ihrem preisgekrönten Strategiespiel "Unity of Command - Stalingrad Campaign" veröffentlicht. Der Titel begeisterte durch sein schickes und elegantes Design, seiner ausgesprochen guten künstlichen Intelligenz sowie der leichtgängigen Handhabung des Spiels.
    Zugegeben, "Unity of Command" war kein besonders umfangreiches oder tiefgründiges Wargame. Auch war der Wiederspielwert vergleichsweise gering, aber dennoch erwiesen sich die kurzweiligen Kampagnen als erfrischend anders.

    Ebenso erwähnenswert ist der hervorragende Kundenservice der Developer. Käufer der PC Version erhielten bei Nachfrage die später nachgereichte MAC-Version gratis. Auch erhielten diejenigen Kunden, die das Spiel direkt über die Seite des Publishers gekauft hatten, eine weitere Steam-Version als Dankeschön dazu. Denn ein knappes Jahr nach dem Release erschien das Spiel nämlich auch auf Valve`s Onlineplattform und dort hielt sich der Titel einige Tage lang unter den Top 20. Gratulation.

    Im Gegensatz zu "Stalingrad Campaign" ist in "Red Turn" nur die sowjetische Seite in Kampagnenform spielbar. Dafür ist diese deutlich umfangreicher, als man es vom Hauptspiel gewohnt war. Bis zu 17 Schlachten können geschlagen werden, welche drei Ausgangspunkte haben.

    Den ersten Ausgangspunkt stellt die russische Gegenoffensive im August 1943 dar, nach der abgebrochenen deutschen Operation "Zitadelle" - der Schlacht bei Kursk. Weiterer Startpunkt ist die russische Entlastungsoffensive im Raum Leningrad im Januar 1944 sowie die Operation "Bagration" im Sommer 1944, die zur Zerschlagung der deutschen Heeresgruppe Mitte führte.

    Alle drei Kampagnenpfade sind parallel spielbar und führen den Spieler so nach und nach durch die letzten großen Schlachten an der Ostfront, bis hin zum Schlussakt vor Berlin. Auf die Spielmechaniken oder das Userinterface des DLC´ werde ich nicht weiter eingehen. Hier verweise ich auf unser "Unity of Command" Review des letzten Jahres.



    "Red Turn" wartet wieder mit liebevoll gezeichnete Karten auf, die teilweise auch erheblich größer ausfallen, als im Hauptspiel. Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm moderat. In "Stalingrad Campaign" war ein regelmäßiger Neustart der Szenarien nötig. Bei nahezu jedem Gefecht versuchte man nach dem Prinzip "Trial & Error", innerhalb des meist sehr knapp bemessenen Zeitrahmens, die Ziele zu erreichen. Oft sorgte schon allein ein zusätzlicher Schlechtwettertag dafür, dass die Vorgaben nicht erreicht werden konnten.

    Derartige Gehirnakrobatikeinlagen gehören in "Red Turn" der Vergangenheit an. Zu Beginn jeder Schlacht ist die größte Herausforderung das Aufreißen der deutschen Frontlinien. Die deutsche Infanterie ist der russischen deutlich überlegen, so dass man erst einige Stücke aus der deutschen Hauptkampflinie heraus schlagen muss. Glücklicherweise hat man in der Regel genügend Mittel zur Verfügung, um die Verteidiger einfach in wiederholten Angriffen aufzureiben und dann durch einmal geschlagene Breschen die Front aufzurollen. Entscheidend sind hier die eigenen Panzerbrigaden, die zahlreich zur Verfügung stehen. Das ist auch gut so. Eine deutsche Panzerdivision stellt bis zum Kampagnenende stets einen furchterregenden Gegner dar.



    Das Spielprinzip ist ansonsten unverändert geblieben. Neben den reinen Kampfhandlungen müssen die Nachschublinien offengehalten werden. Natürlich ist es auch ratsam zu versuchen, Einheiten des Gegners abzuscheiden. Aufgrund der Größe vieler Karten darf man auch nun schöne Einschließungsmanöver durchführen und einen Ring aus Infanterie um die geschlossenen Kessel zurücklassen, während die schnellen Einheiten weiter Boden gut machen.

    Ersatz steht wieder in zwei Formen zur Verfügung. Regulärer Ersatz, welcher "kostenlos" bereit gestellt wurde, und sogenannter "Stavka"-Ersatz, welcher gegen Prestigepunkte eingetauscht werden darf. Auch können vorhandene Einheiten aufgelöst werden, um die freigewordenen Stärkepunkten, eine Runde später, wieder anderen Einheiten zuzuweisen. Davon machte ich regen Gebrauch. Hatte ich doch nach einige Runden immer einige fast zerschlagene Einheiten übrig. Und da es an Formationen nicht mangelte, löste ich diese einfach auf.



    Die gegnerische KI leistet auch wieder ganze Arbeit. Es war immer wieder erstaunlich zu sehen, wie der deutsche Computergegner unermüdlich Front machte und versuchte, durch begrenzte Gegenangriffe jeden Fehler zu seinen Gunsten auszunutzen. Historisch realistisch leidet der Gegner jedoch stets unter dem Mangel an Reserven, so dass niemals - trotz seiner zähen Gegenwehr - Frust aufkam. Die Kampagne lässt sich in einigen Abenden wunderbar durchspielen. Nur ein- oder zweimal sah ich mich gezwungen, eine Schlacht erneut zu laden.

    Fazit:
    Ein DLC wie er sein sollte. Umfangreich, knackig und gut. Insgesamt beträgt die Gesamtspielzeit rund zehn bis zwölf Stunden. Für einen Preis von 10,- Euro also eine Menge Unterhaltung. Auch besteht durchaus ein Anreiz die Kampagne erneut zu spielen, um seine erreichte Punktezahl zu verbessern. Auf eine Einzelwertung der Kategorien verzichte ich, da diese im Grunde der "Unity of Command - Stalingrad Campaign" Wertung entsprechen. Eine kleine Aufwertung gibt es für den Spielumfang.

    Gesamtwertung: 86%




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    Kommentare 1 Kommentar
    1. Avatar von Oranje
      Oranje -
      Muss ich mir beizeiten zulegen, ist das Hauptspiel doch eine richtige Perle für zwischendurch.
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